Wozu braucht es einen Lattenrost?
Eine gute Nachtruhe führt dazu, dass wir neue Energie tanken und unsere Reserven wieder auffrischen. Doch das passiert nur, wenn unser Körper durch ein passendes Bettsystem gut unterstützt und entlastet wird. Gemäss der 2021 durchgeführten, nationalen Schlafstudie schlafen Herr und Frau Schweizer am liebsten auf Lattenrost und Matratze – genauer gesagt ganze 85%. Ist es traditionelles Denken oder doch eher die hohe Flexibilität, die ein Lattenrost bietet? Fakt ist, der Markt bietet eine Vielzahl an Modellen, Ausführungen und Qualitätsstufen von Lattenrosten. Aber Lattenrost ist nicht gleich Lattenrost. Warum das so ist und was Sie beim Kauf beachten müssen, verraten wir Ihnen hier.
Was ist ein Lattenrost und warum braucht es diesen?
Zusammen bilden Bettgestell, Lattenrost und Matratze ein Schlafsystem. Der Rost bildet die Liegefläche, auf der eine Matratze in einem Bett liegt. Er sorgt zum einen für eine gute Belüftung des Betts, zum anderen aber auch für die ergonomische Lagerung des Körpers, die Verspannungen, Durchblutungsstörungen und Schmerzen verhindert. Flexible Federleisten geben bei Belastung nach und verstärken so die entlastende und stützende Wirkung der Matratze, die sich dem Körper und seinen Bewegungen anpasst. Bei vielen Modellen sind einzelne Zonen bereits auf die menschliche Physiognomie abgestimmt und lassen sich oft durch Schiebeelemente zusätzlich verstellen. Die Kombination Matratze und Lattenrost lässt sich somit sehr gut individuellen Bedürfnissen anpassen, ein echter Vorteil gegenüber einem Boxspringbett, das ohne Lattenrost auskommt.
Der Lattenrost passt sich beim Liegen den Bedürfnissen des Schlafenden an.
Aufbau, Qualität und Materialien – diese Unterschiede gibt es
Wer auf der Suche nach einem neuen Lattenrost ist, wird auf den ersten Blick kaum Unterschiede zwischen den vielen erhältlichen Modellen bemerken. Wie also können Sie einen Lattenrost finden, der genau Ihren Bedürfnissen entspricht?
Massgeblich für die langfristige Stützkraft und Stabilität des Rosts ist die Qualität der Materialien. Die Funktionalität wird hingegen durch den Aufbau und die Technologie des Produkts bestimmt. Hier ein Überblick:
Der Rahmen
Dieser besteht meist aus Holz oder Metall. Wichtig ist, dass dieser stabil ist und ohne Verrutschen und Quietschen fest im Bettrahmen liegt. Metall gilt als langlebiger. Wer lieber metallfrei schläft, kann auf einen Holzrahmen zurückgreifen.
Alternativ gibt es auch Rollroste ohne Rahmen. Hierbei handelt es sich um einfache, weniger funktionale Modelle, die lediglich die Matratze tragen und eine gute Durchlüftung sicherstellen.
Die Leisten
Auch «Lättli» genannt, bestehen meist aus biegsamem Schichtholz. Verwendet werden hier unterschiedliche Dicken und Breiten. Generell kann man sagen: Je mehr Leisten vorhanden sind – 28 Stück als guter Richtwert – umso nachgiebiger und beweglicher kann die Liegefläche reagieren. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Flexibilität der Leisten. Nur wenn diese gebogen und aus elastischem Material sind, entsteht eine “federnde” Liegefläche. Diese passt sich dem Körper an und findet wieder in seine ursprüngliche Form zurück, ohne mit den Jahren nachzulassen. Weichere oder dünnere, verjüngte Leisten in der Schulterzone sorgen für eine bessere Entlastung der Schulter. Verstärkte Leisten im Hüftbereich tragen das Becken, der der schwerste Teil des menschlichen Körpers bildet.
Die Federelemente
Diese sind die seitlichen Kunststoffelemente, die die Leisten tragen. Unterschiede bestehen hier vor allem durch den «Federweg», der Strecke, die sich die Elemente herunterdrücken lassen, und deren Flexibilität. Erzeugt wird dies durch die Art des Kunststoffs und die Konstruktion des Elements an sich. Unbewegliche Elemente aus hartem, starrem Kunststoff bieten kaum Entlastung. Elemente aus weichem Kunststoff mit guter Rückstellkraft sorgen dafür, dass das Element bei Belastung nachgibt, trotzdem aber in seine ursprüngliche Form zurückspringt und daher aktiv den Körper stützt. Sind diese zusätzlich drehbar, entsteht eine noch bessere Punktenlastung der Liegefläche. Legen Sie Wert auf besonderen Komfort und eine hohe Anpassungsfähigkeit, sollten Sie auf die Höhe der Federelemente, ihre Materialität und ihre Beschaffenheit besonderen Augenmerk legen.
Drehgelenkfederung des neuen bico-flex passt sich dem Körper an und reagiert dynamisch auf Bewegung.
Worauf sollten Sie beim Kauf achten?
Wie bei einer Matratze sollte man auch beim Lattenrost circa alle 10 Jahre das Produkt austauschen. Mit der Zeit können auch bei hochwertigen Produkten die Leisten dauerhaft nachgeben und somit die Stützkraft nachlassen. Dies kann die Matratzen in ihrer Funktionalität einschränken und zu Muldenbildung führen. Und somit auch Ihrer Liege- und damit Schlafqualität schaden.
Versuchen Sie vor dem Kauf Ihre Bedürfnisse zu verstehen. Wie zufrieden waren Sie mit ihrem bisherigen Lattenrost? Braucht Ihr Körper besondere Entlastung und Anpassung? Haben Sie Beschwerden oder Schmerzen? Möchten Sie den Rost verstellen können? Je anspruchsvoller Sie sind, desto mehr empfiehlt sich ein Probeliegen und auch die fachkundige Beratung.
Matratzen und Einlegerahmen funktionieren als System. Nicht jede Matratze lässt sich gleich gut mit jedem Rost kombinieren. Hersteller stimmen ihre Sortimente meist aufeinander ab. Möchten Sie Modelle unterschiedlicher Hersteller kombinieren, testen Sie unbedingt das Zusammenspiel durch Probeliegen vor dem Kauf.
Lattenrost einstellen – so gelingt’s
Herzlichen Glückwunsch! Ihr neuer Lattenrost ist endlich bei Ihnen zu Hause angekommen. Doch wie stellen Sie diesen nun richtig ein? Grundsätzlich muss sich der Lattenrost der Körperform, der bevorzugten Liegeposition und Ihren Präferenzen anpassen. Auch wenn je nach Hersteller und Modell die Technologien und Elemente– meist lassen sich 5 Zonen abbilden – genau wie bei vielen Matratzen variieren. Die jeweils beiliegende Bedienungsanleitung kann nützlich sein. Stellen Sie Schulterzone und den Hüftbereich etwas weicher und nachgiebiger ein, damit die Schultern einsinken können und die Hüften entlastet werden. Die Lendenwirbelsäule braucht eher etwas mehr Unterstützung, die durch eine festere Einstellung erreicht werden kann. So lassen sich Liegekomfort und Ergonomie des Bettsystems spürbar optimieren. Nehmen Sie sich also die Zeit den Rost einzustellen und auch nach einigen Nächten diese Einstellungen nochmals anzupassen, falls diese nötig sind – es lohnt sich.
Unser Tipp
Aussergewöhnliche Schulterentlastung bietet der neue bico-flex durch seine Silhouette-Technologie. Dank hochflexibler Federelemente auf der ganzen Liegefläche passt er sich ausserdem jeder Körperform und Liegeposition an – individuell und dynamisch, die ganze Nacht.
2 Kommentare
Ich habe einen Einlegerahmen Swing-Flex Model A. Ich bin Rückenschläfer. Wie muss ich den Einlegerahmen beziehungsweise die Schieber entsprechend einstellen (gute Unterstützung im Beckenbereich)??? Leider findet sich in Ihren Ausführungen nichts dazu. Ein Video wäre z.B. hilfreich.
MfG